Am Anfang war die Acht.
Zwei Gesichter spiegelten sich in der Acht.
Oben das Gesicht der Mutter, unten das des Kindes.
Beide verbunden durch Tränen. Durch geweinte und ungeweinte Tränen. Tränen rund und glänzend wie Diamanten und Tränen wie schwarze Perlen. Der Wind wehte die Tränen davon und trennte die beiden Gesichter. Zuerst fuhr der Wind an dicken, schwarzen Regenwolken entlang, doch je weiter er sich von seinem Aufbruchsort entfernte, um so leichter wurden die Wolken, es wurde heller und ein strahlendes Blau bildete sich am Himmel.
Die Gesichter landeten an einem Meeresstrand. Es war der Strand von Neptun und Psyche. Im Sand lagen die Kinder der beiden, unzählbar viele Venusmuscheln. Die Muscheln wurden vom Meer umspült, beleckt, gestreichelt und auch gefoppt, hochgeworfen und wieder ins weite Meer hinausgetragen.
Im Lauf der vielen Jahre veränderte sich die Form dieser Muscheln, sie wurden glatter und kleiner, verkrümelten sich und mit der Zeit sah man keinen Unterschied mehr zum Sand. Sie waren zum Anfang zurückgekehrt.
Doch was war aus den beiden Gesichtern geworden? Das der Mutter wurde immer kleiner, es wurden viele hundert Perlen daraus, die ins Meer rollten, sich lustig mit den Wellen vereinten und weit hinaus zu ihrem Ursprung strebten. Das Kind stieg aus seinem Teil der Acht und ging in entgegengesetzter Richtung davon. Es wollten noch viele Muschelkinder das Laufen lernen.