Zahlensymbolik aus Mythologie und Märchen

anhand des Druid Craft Tarot

Beim Tarotverband habe ich die Prüfung als Tarotberaterin abgelegt mit einer schriftlichen Arbeit über die Zahlen des Tarot. Als Vorlage für meine Arbeit habe ich meine Lieblingskarten aus dem Druiden- und Wicca -Tarot „Druid Craft“ gewählt. Die Autoren der Karten sind Philip und Stephanie Carr-Gomm, illustriert wurden die Karten von Will Worthington. Die Autoren und der Künstler sind führende Mitglieder im „Orden der Barden, Ovaten und Druiden“, der zu den größten internationalen Druiden-Vereinigungen gehört. Mich sprechen diese Karten sehr an, da ich mich von der keltischen Kultur wie magisch angezogen fühle. Ein Grund für mein Interesse ist unter anderem, daß sich hier an meinem Wohnort – Nagold – ein keltisches Fürstengrab befindet, das noch auf die archäologische Ausgrabung wartet.

staebe02Woher kommt die Zahl und was mag sie bedeuten? Der Wortstamm kommt von Talo oder Tala, was „der Einschnitt“ bedeutet. Zum Zählen benötigten die Menschen Hilfsmittel, wie z.B. die Finger an der Hand oder ein „Kerbholz“. Dieses Kerbholz ist ein Holz mit einer Reihe von Markierungen (Kerben) zur Niederschrift einer Zählung. Das westgermanische Verb „kerben“ stammt aus dem indogermanischen Wortstamm „gerbh“ und hatte die Bedeutung ritzen oder kratzen.

Es gibt die Redewendung: „Etwas auf dem Kerbholz haben“ was früher hieß, daß jemand Schulden hatte. In der heutigen Zeit bedeutet es, daß sich jemand etwas hat zu Schulden kommen lassen. Doch auch das „Erzählen“ kommt aus dem Wortstamm Talo oder Tala. Im Englischen heisst das Wort für Geschichte oder Sage „Tale“. Mit der „Erzählung“ wurden Ereignisse in Zeiten vor einer schriftlichen Überlieferung festgehalten und an die folgenden Generationen weitergegeben. Dadurch entstanden die Sagen, Mythen und Märchen, die bis in unsere heutige Zeit die Grundlagen für unsere mannigfaltigen Kulturforschungen sind. Die Zahlen helfen uns, unsere Welt besser zu verstehen. Sie drücken mit ihrer Aussagekraft bestimmte Verhältnisse der Schöpfung aus und ordnen die Vielfalt der Dinge. Was gezählt und geordnet wird, kann genau bestimmt werden, kann abgegrenzt werden und schafft eine Struktur.

Die Berechnung eines Kalenders wurde in allen Kulturen irgendwann überlebensnotwendig, da sich das Säen und Ernten dadurch in eine Ordnung bringen ließ. So beobachteten die Menschen den Sternenlauf und entwickelten ihre Kalender, die zum Teil heute noch als Monumente wie vermutlich in Stonehenge oder bei den Azteken- und Inkatempeln zu sehen sind.